Jeder wird entweder beruflich oder im Laufe seines Lebens durch eigenen Bedarf oder durch kranke Angehörige mit vielen Fragen bezüglich der Pflege konfrontiert.
Antworten auf diese Fragen gab der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten Staatssekretär Karl-Josef Laumann bei einem Pflegesymposium mit dem Thema „Herausforderung der Pflege und der Politik in einer älter werdenden Gesellschaft“, das die CDU Ludwigshafen im Domicil-Seniorenheim in der Mundenheimer Straße in Ludwigshafen-Süd veranstaltete.
In einem fast zweistündigen Vortrag umriss der CDU-Politiker die Situation der häuslichen und stationären Pflege und die bisher in Kraft getretenen gesetzlichen Maßnahmen der Pflegereform. Unter anderem sah Laumann das zweite Pflegestärkungsgesetz, das am 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist als einen Schritt in die richtige Richtung. Damit werde ein neues Begutachtungsverfahren und die Umstellung von Pflegestufe auf Pflegegrad eingeleitet, das zum 1. Januar 2017 wirksam werden soll. Weitere strukturelle Entscheidungen zur Pflege alter Menschen seien jedoch notwendig.
Pflegekammer, der Mangel an Pflegekräften und die Generalisierung der Ausbildung von Pflegekräften waren weitere Themen, zu denen der Bevollmächtigte für Pflege in Deutschland Stellung bezog oder die er ausführlich abhandelte.
Landtagskandidatin Marion Schneid MdL greift das Thema ‚Minutenpflege‘ in ihrem Statement aufIm Anschluss an den Vortrag stellten sich die beiden Ludwigshafener Landtagskandidaten Marion Schneid MdL und Dr. Christian Beilmann dem Publikum vor.
Marion Schneid griff in ihrem Statement unter anderem die Thematik des Fachkräfte- und Ärztemangels auf, die in der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion bereits intensiv diskutiert wird. Noch gravierender seien jedoch die Probleme im Pflegebereich. Schneid kritisierte vor allem die so genannte „Minutenpflege“. Menschlichkeit und persönliches Gespräch müssten trotz Kostendruck in der Pflege möglich sein.
Den Gedanken von Josef Laumann eine Tagesstruktur im Tagespflegebereich einzuführen um differenzierter auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen eingehen zu können, will die Abgeordnete in ihre Arbeit im Landtag einbringen.
Landtagskandidat Dr. Christian Beilmann (2. v. li.) sieht in der Besserstellung von Demenzkranken durch die Pflegereform ein wichtiges Signal an die AngehörigenDr. Christian Beilmann sah in der Besserstellung von Demenzkranken durch die Pflegereform ein wichtiges Signal an die Angehörigen, die oft durch die Pflege an die Grenze ihrer Belastbarkeit kämen. Ein weiteres Anliegen von Beilmann war die Pflege von mobilätseingeschränkten Menschen, deren Pflegebedürftigkeit seiner Meinung nach vom medizinischen Dienst oft nicht angemessen eingeschätzt würde.
In der Diskussion mit dem Publikum am Ende der Veranstaltung wies Dr. Peter Uebel, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Ludwigshafen, auf die kurze Verweildauer der Berufstätigen in der Pflege hin – eine der Ursachen des Mangels an Pflegekräften. Die verdichteten Arbeitsanforderungen führten oft zum „Burn out“ der Pfleger/Innen, die dann oft in andere Berufe oder, im Falle weiblicher Pflegekräfte, in die Famile abwanderten. Infolgedessen gäbe es nur selten erfahrene ältere Pfleger und Pflegerinnen.