Resolutionen / Hochschule Trier fordert mehr Professuren
In Trier ist ein Streit um die wissenschaftliche Ausbildung im Gesundheitsbereich entbrannt. Der Hochschulsenat ist erzürnt darüber, dass die Landesregierung die Pflegeausbildung an der Universität mit fünf zusätzlichen Professuren ausstattet, während die Hochschul-Studiengänge im medizinischen Bereich keine neuen Lehrkräfte erhalten.
Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass die Pflegeausbildung an der Universität Trier durch fünf zusätzliche Professuren aufgestockt wird. Beim Thema ‚Pflege‘ stehen wir vor enormem Herausforderungen – gute Lehre ist Voraussetzung für qualifiziertes Personal, das an allen Ecken und Enden gesucht wird.“
Verwundert zeigt sich die hochschulpolitische Sprecherin allerdings über das Vorgehen der Landesregierung. Wissenschaftsminister Wolf zeige einmal mehr, dass ihm die rheinland-pfälzische Hochschullandschaft fremd sei. Mit der Trierer Hochschule, die auf den Gebieten der Medizintechnik, Medizininformatik, Sport- und Reha-Technik, Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie umfangreiche und hervorragende Lehrangebote zu bieten habe, habe Minister Wolf offensichtlich nicht einmal gesprochen. „Ein Unding“, so Marion Schneid.
„Bereits in den Haushaltsverhandlungen haben wir uns für eine Stärkung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften eingesetzt – nicht nachvollziehbar, dass die Hochschule in Trier nun leer ausgehen soll. Gerade die Förderung der dualen Studiengänge, der Ausbau des akademischen Mittelbaus und eine höhere Grundfinanzierung sind wesentlicher Bestandteil der Verbesserung der Hochschulpolitik in Rheinland-Pfalz. Die CDU-Landtagsfraktion fordert das Wissenschaftsministerium auf, nochmals zu prüfen, inwieweit eine Aufstockung von Professorenstellen nicht auch für die Hochschule Trier als notwendig angesehen wird. Die Landesregierung muss sich der wichtigen Rolle der Trierer Hochschule bei der Ausbildung im Gesundheitsbereich bewusst werden, denn Fakt ist: Bei der Pflegeausbildung müssen alle Studienangebote gleichermaßen gefördert werden.
Im Gesetzentwurf zum neuen Hochschulgesetz steht zudem, dass die dualen Studiengänge gestärkt werden sollen. Vor diesem Hintergrund sind wir umso mehr verwundert über die Entscheidung von Wissenschaftsminister Wolf. Darüber hinaus muss der Minister dringend an seiner Kommunikationsstrategie arbeiten. Es kann nicht sein, dass sich die Trierer Hochschule übergangen fühlt, weil Wissenschaftsminister Wolf schlichtweg nicht das Gespräch mit den Verantwortlichen vor Ort gesucht hat“, bemängelt Marion Schneid abschließend.
(PM Marion Schneid vom 27. AUgust 2019)