„Das Verhältnis zwischen rheinland-pfälzischen Hochschulvertretern und Landesregierung scheint sich stetig zu verschlechtern. Es fehlt Vertrauen in Wissenschaftsminister Wolf und der Glaube daran, dass die Universitätsstandorte in Koblenz, Landau und Kaiserslautern positiv aus der Neustrukturierung der Hochschullandschaft hervorgehen können“, kommentiert die hochschulpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz, Marion Schneid, einen Brief der Oberbürgermeister von Landau und Kaiserslautern an Ministerpräsidentin Dreyer. Darin wird von Gesprächen mit Verantwortlichen der TU und der Uni Landau berichtet – von ‚alarmierenden Zweifeln, ob das Ziel erreichbar ist, eine starke, konkurrenzfähige und attraktive TU in Rheinland-Pfalz zu schaffen‘ ist die Rede.
Das Schreiben der Oberbürgermeister reihe sich in eine lange Liste Offener Briefe ein, die unterschiedliche Akteure – Lehrende, Studierende, Angestellte etc. – an die Landesregierung gesandt haben, um ihren Unmut über die Uni-Fusion sowie ihre Ängste, dass die Hochschulreform zu einer Schwächung der Standorte führen könnte, zu äußern. Für alle drei Standorte Koblenz, Landau und Kaiserslautern gebe es größte Bedenken, unter den jetzigen Voraussetzungen eine nachhaltige Zukunftsentwicklung aufzeigen zu können.
„Die Oberbürgermeister Hirsch und Weichel kritisieren zudem die mangelnde finanzielle Unterstützung der Reform durch das Land. Es ist bekannt, dass rheinland-pfälzische Hochschulen mit Blick auf ihre Grundfinanzierung vom Land bereits jetzt viel zu schwach ausgestattet werden. Statt dies zu ändern, bürdet die Landesregierung den Hochschulen durch die Fusion zusätzliche Kosten auf. Die Gefahr, dass darunter Forschung und Lehre leiden werden, ist groß.
Das sind alles keine schönen Aussichten für die Uni-Standorte in Rheinland-Pfalz. Das Erkennen auch renommierte Verantwortungsträger, wie jüngst die Präsidentin der Universität Koblenz-Landau Prof. Dr. May-Britt Kallenrode. In der Hochphase der Hochschulstrukturreform verlässt sie die Uni und wechselt, in gleicher Funktion, als Präsidentin an die Universität Hildesheim. Wir fordern, dass endlich ein großes finanzielles Paket geschnürt wird, um Forschung, Lehre und das Hochschulwesen generell zu unterstützen und nachhaltig zu fördern. Der Prozess der kontinuierlichen Schwächung der gesamten Hochschullandschaft in RLP muss endlich gestoppt werden.“