Nach dem Rücktritt des Dekans für den Fachbereich Informatik, motiviert durch den Rückbau seines Fachbereichs zur Absicherung der Lehramtsausbildung, erklärt Marion Schneid, hochschulpolitische
Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion:
„Erst letzte Woche haben die regierungstragenden Fraktionen das Gesetz zur Umstrukturierung der Universitätsstandorte beschlossen, heute schon treten Defizite für die Hochschullandschaft offen zutage. Das ganze Vorhaben war von Anfang an undurchdacht und entbehrt einer soliden Finanzierungsgrundlage, die in einem Projekt von solcher Tragweite aber notwendig wäre.
Wir haben die Sorgen um den Wissenschaftsstandort Koblenz sehr ernst genommen, viele Gespräche vor Ort geführt und immer wieder die Landesregierung zur Verantwortung gerufen. Nun ist genau aber das eingetreten, was wir immer befürchtet haben: Die Hochschullandschaft droht, nicht gestärkt, sondern geschwächt aus dem Umstrukturierungsprozesse hervorzugehen.“
Unverständlich ist für Schneid auch, warum die Landesregierung zulasse, dass gerade ein Zukunftszweig wie die Informatik zurück- und nicht ausgebaut werde. Damit sende man ein fatales Signal an die gesamte Region, da der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort enorm von der Informatikerausbildung profitiere.
„Wenn die Landesregierung wirklich die Lehramtsausbildung und die fachwissenschaftliche Informatik erhalten möchte, wie das Wissenschaftsministerium behauptet, dann frage ich mich, warum sie nicht auch die erforderliche finanzielle Ausstattung dafür bereitstellt.“ Mit den bescheidenen Ressourcen vor Ort sei es leider nur die logische Konsequenz, dass am Standort priorisiert werden müsse.
Wenn die Landesregierung die zukünftig selbstständige Universität Koblenz weiter nur an der kurzen Leine führe, drohe nicht nur in der Informatik, sondern auch anderen Fachbereichen bald das Aus.
„Die Landesregierung muss endlich für eine auskömmliche Finanzierung sorgen, damit sich der Standort Koblenz in die Zukunft fortentwickeln kann.“